Hier gab’s länger keinen schönen Fisch – nein, damit meine ich nicht nur hier auf dem Blog, sondern auch tatsächlich in meiner Küche. Zumindest hat einer meiner Testesser angeregt, dass er sich mal wieder über ein leckeres Fischgericht freuen würde, das dieses Mal aber nicht mediterran oder asiatisch oder wie auch immer angehaucht, sondern eher traditionell im Geschmack sein sollte. Solche Anregungen werden hier doch immer gern genommen, vor allem wenn ich mich (wie meistens) nicht entscheiden kann, was ich kochen soll – es gibt ja auch einfach zu viel Gutes 🙂
Vorbild für dieses Rezept war ein Gericht, dass ich vor Kurzem im sehr empfehlenswerten Restaurant/Café/Cocktailbar Fela hier in Leipzig mit viel Genuss verspeist habe. Dort aß ich auf der Haut gebratenenes Bachsaiblings-Filet mit Bärlauchpesto und Kohlrabipüree. Interessant fand ich daran vor allem das Püree, denn obwohl ich Kohlrabi liebe, hab ich ihn bisher eigentlich immer roh oder in Form von Sahne-Kohlrabi als Beilage gegessen, bin aber noch nie auf die Idee gekommen, daraus Püree zuzubereiten. Ein Fehler, wie sich herausstellte, denn das Püree war super-lecker und machte sich insbesondere zu Fisch ganz ausgezeichnet 🙂
Mein eigenes Gericht hab ich dann ein wenig abgewandelt: Statt des Bachsaiblings habe ich Kabeljau-Filets (ohne Haut) verwendet, und das Bärlauch-Pesto (da ich Bärlauch gar nicht sooo gern mag) durch eine Petersilienbutter ersetzt, die ich im Kochbuch Fish Basics gefunden habe. Das Kohlrabipüree bestand bei mir nicht nur aus Kohlrabi, sondern ich habe noch einige Kartoffeln hinzugefügt, da mir so die Konsistenz des Pürees einfach besser gefällt. Anmerken muss ich noch, dass ich Kartoffel- und Kohlrabi-Würfel gleichzeitig in den Topf gegeben habe – wie sich herausstellte, brauchen Kohlrabiwürfel jedoch etwas länger als Kartoffelwürfel, um richtig weich zu werden. Daher ließen sie sich nicht so gut zerstampfen und mein Püree hatte eine etwas stückigere Konsistenz. Beim nächsten Mal würde ich die Kohlrabiwürfel schon etwas vorkochen, bevor ich die Kartoffelwürfel hinzu gebe.
Die würzige Petersilienbutter kann man auch noch durch einige Blättchen Thymian ergänzen, was ich jedoch weggelassen habe, da ja mediterraner Geschmack dieses Mal nicht gewünscht war ;o) Auch könnte ich mir gut vorstellen, ein bisschen dieser Kräuterbutter unter das fertige Püree zu heben. Und nicht zuletzt kann man die Butter auch einfach solo zubereiten und auf leckerem Brot essen 🙂 Ein recht schnell gemachtes und irgendwie doch raffiniertes Gericht, das uns sehr gut gefallen hat und bestimmt wiederholt wird!
Noch ein Hinweis in eigener Sache: Aktuell gibt es bei mir anlässlich meines 2. Blog-Geburtstags das tolle Kochbuch “La Tartine Gourmande – Recipes for an inspired life” zu gewinnen. Noch bis heute Abend, 23:59, könnt ihr an der Verlosung teilnehmen. Schreibt dafür einfach einen Kommentar zu diesem Post und verratet mir, was ihr an meinem Blog mögt oder euch für die Zukunft hier (noch stärker) wünschen würdet. Morgen werde ich dann den Gewinner auslosen und hier berichten 🙂
für vier Personen
für das Püree
1 mittelgroßer Kohlrabi
4-5 mittelgroße mehligkochende Kartoffeln
Salz
200 ml Milch
50g Butter
für den Fisch
1 kleines Bund Petersilie
2 Knoblauchzehen
abgeriebene Schale von 1/2 Zitrone
1 EL Sherry
Salz, Pfeffer aus der Mühle
100g weiche Butter
4 Fischfilets (z.B. Kabeljau, Rotbarsch, Seelachs,…)
1 EL Zitronensaft
Zunächst um das Püree kümmern: Kohlrabi und Kartoffeln schälen und zunächst in Scheiben, dann in kleine Würfel schneiden. Kohlrabiwürfel in einen Topf geben, mit Wasser bedecken, Salz zugeben und zum Kochen bringen. Wenn das Wasser kocht, Kohlrabiwürfel noch 5 Minuten kochen lassen, dann Kartoffelwürfel zugeben und kochen, bis alle Gemüsewürfel richtig schön weich sind. In einem zweiten Topf Milch und Butter erhitzen.
In der Zwischenzeit die Petersilienbutter vorbereiten: Petersilie waschen, trocken schütteln und (am besten in einem Blitzhacker) sehr fein hacken. Knoblauchzehen schälen, grob hacken und mit der abgeriebenen Zitronenschale zur Petersilie geben. Noch mal kurz im Blitzhacker zerkleinern. Weiche Butter in eine Schüssel geben, Petersilienmischung dazu und mit einer Gabel gut vermischen. Sherry zugeben, Butter leicht salzen und pfeffern und noch mal gut vermischen. Dann bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren.
In der Zwischenzeit sollten die Gemüsewürfel weich sein. Gemüse abgießen, zurück in den Topf geben, etwas von der Milch-Butter-Mischung dazu geben und Gemüse zerstampfen. Dann nach und nach soviel von der Milch-Butter-Mischung zugeben, bis das Püree die gewünschte Konsistenz hat. Mit Salz abschmecken und am besten im auf 150 Grad vorgeheizten Ofen warm halten.
Danach geht es mit dem Fisch weiter. Fischfilets von beiden Seiten mit Zitronensaft beträufeln und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Hälfte der Petersilienbutter in einer großen Pfanne erhitzen und die Filets darin je nach Dicke von beiden Seiten 3-5 Minuten braten. Fisch aus der Pfanne nehmen und am besten kurz auf einer Platte im Ofen warm halten. Derweile die restliche Petersilienbutter in die Pfanne geben und schmelzen lassen. Fisch mit der restlichen Petersilienbutter übergossen und mit Püree servieren 🙂
Quelle
Fischfilets: Cornelia Schinharl, Sebastian Dickhaut – Fish Basics
Püree: eigenes Rezept
Kommentare
Sarah
Der obligatorische Sonntagspost ;-)Kann ich aber sehr gut nachvollziehen, wird mir auch bald wieder so gehen, wenn meine arbeitsfreie Zeit vorbei ist.
Kirsten
antwortet Sarah
Ach Mensch, bin ich so leicht durchschaubar... ;o) Naja irgendwie ergibt es sich einfach fast immer, dass Sonntag der Tag ist, wo man gemütlich zuhause […] weiterlesenAch Mensch, bin ich so leicht durchschaubar... ;o) Naja irgendwie ergibt es sich einfach fast immer, dass Sonntag der Tag ist, wo man gemütlich zuhause ist und auch mal bisschen Zeit für den Blog hat :-) zusammenfassen