Ich liebe, liebe, liebe die österreichische Küche! Von Zeit zu Zeit wird die Sehnsucht danach richtig übermächtig und ich kann manchmal stundenlang nicht anders, als an Wiener Schnitzel, Backhendl und Tafelspitz, an Kaiserschmarrn, Apfelstrudel und Topfenknödel zu denken. Das klingt etwas verrückt, aber meine Leidenschaft für gutes Essen ist nun mal wirklich sehr stark ausgeprägt. Und seinen Leidenschaften soll man ja auch ab und an einmal nachgeben, oder? Am besten ginge das jetzt natürlich in einer gemütlichen Berghütte, wo ich erst eine riiiiiieeeeeesige Portion Käsespätzle bestellen würde und man sich dann zum Nachtisch noch schön einen Kaiserschmarrn teilen könnte… Apropos Berghütte, Sehnsucht nach den Alpen habe ich nämlich auch, und das nicht nur kulinarisch. Der nächste Urlaub in den Alpen ist zwar gerade schon in Planung, allerdings erst im Frühsommer (wir sind einfach keine Schnee-Liebhaber und Wintersport-Fans)…
…aber bis zum Frühsommer ist es noch verdammt lange hin, und so musste es am vergangenen, kalten Sonntag eine große Portion Kaiserschmarrn nur für mich sein! Offen gestanden war es auch das erste Mal, dass mir der Kaiserschmarrn so richtig gut gelungen ist. Ich bin sonst meist zu ungeduldig und wende oder zerzupfe zu früh, wenn der Teig noch nicht richtig angebacken ist, so dass ich dann häufig keine schönen Stücke, sondern nur einen undefinierbaren Klumpen in der Pfanne hatte. Dieses Mal habe ich mich aber ganz gut disziplinieren können, und so sind tatsächlich ansehnliche, außen herrlich goldbraune und knusprige, innen aber fluffige Stücke entstanden. Ok, den Part mit dem eleganten Wenden eines Kaiserschmarrns muss ich noch ein kleines bisschen üben, aber das kleine Malheur sieht man nach dem Zerzupfen zum Glück nicht mehr 😉 Ich war jedenfalls sehr zufrieden mit meinem Schmarrn und habe ihn seelig lächelnd und genüsslich verspeist!
Zum Schmarrn dazu gehört natürlich ein leckeres Kompott. Klassisch sind Zwetschgenröster (In Österreich Zwetschken? Oder Zwetschen? Ich bin überfragt…), eventuell auch Apfel- oder Preiselbeer-Kompott. Ich hatte hier aber noch zwei schöne Quitten, die sich bereits seit Anfang Dezember in meiner Küche breit machten (damals hatte ich die benötigte Menge für Quittengelee und -chutney etwas zu großzügig geplant). Also habe ich kurzerhand mit Apfelsaft, Vanille und Zimt ein schnelles und umwerfend leckeres Kompott daraus gekocht, das wunderbar zum Kaiserschmarrn gepasst hat. Die (eventuellen) Kompottreste schmecken auch gut zu Vanilleeis und den Sud habe ich wahlweise mit Wasser oder Sekt aufgegossen als Getränk serviert.
Kaiserschmarrn
für 4 Personen
4 Eier (Größe L)
130g Mehl
1/4 Liter Milch
1 Prise Salz
2 EL Zucker
50g Butter
3 EL Rosinen (wer mag, kann man auch weglassen)
3 EL Rum (zum Einlegen der Rosinen, alternativ Apfelsaft)
2 EL Puderzucker (+ viel mehr zum Servieren)
Wer seinen Kaiserschmarrn gern mit Rosinen isst (ich!), gibt diese am Vorabend zusammen mit dem Rum in eine kleine Schüssel (für eine nicht-alkoholische Variante stattdessen Apfelsaft nehmen) und lässt sie über Nacht zugedeckt stehen, bis sie sich so richtig schön vollgesogen haben. Alle Rosinenverächter (die soll es ja tatsächlich geben, auch wenn ich es gar nicht verstehen kann…) lassen diesen Schritt und die entsprechenden Zutaten einfach weg.
Die Eier trennen. Mehl und Milch in einer Schüssel zu einem glatten Teig verrühren, dabei nacheinander die Eigelbe dazugeben. Teig 30 Min. ruhen lassen. Dann die Eiweiße mit Salz steif schlagen, dabei nach und nach den Zucker einrieseln lassen.
Den Teig durchrühren und den Eischnee sorgfältig unterheben. Die Hälfte der Butter in einer großen beschichteten Pfanne schmelzen. Den Teig hineingießen und ggf. die abgetropften Rosinen daraufstreuen. Teig bei kleiner Hitze 5-8 Min. backen, bis die Unterseite und der Rand zart bräunen und ein leicht fester Pfannkuchen entstanden ist.
Den Pfannkuchen vorsichtig auf einen großen Teller gleiten lassen, die umgedrehte Pfanne darüberlegen, Pfanne und Teller fest zusammenhalten (Küchentuch verwenden!) und wenden. Pfannkuchen in die Pfanne gleiten lassen und 3-4 Min. backen, bis auch die zweite Seite hellbraun gebräunt ist, dann mit zwei Holzlöffeln in Stücke zupfen. Übrige Butter in Flöckchen daraufgeben, 2 EL Puderzucker darüberstreuen. Unter Rühren 2-3 Min. braten, bis der Kaiserschmarrn mit karamellisiertem Zucker überzogen und gebräunt ist. Auf Teller verteilen, mit viel Puderzucker bestäuben und zusammen mit Kompott servieren.
Quelle
leicht abgewandelt nach Tanja Dusy: Winterküche*
Quitten-Kompott
für 4 Personen als Beilage zum Kaiserschmarrn
800g Quitten
5 EL Zitronensaft (von 1 Zitrone)
1 Vanilleschote
250 ml Apfelsaft
2 Stangen Zimt
200g Zucker
Quitten kurz heiß waschen, trocken tupfen und den Flaum abreiben, anschließend schälen und halbieren, Kerngehäuse mit einem Kugelausstecher oder Messer entfernen. Quitten sofort mit Zitronensaft mischen. Vanilleschote längs halbieren, das Mark herauskratzen und die Schote in Stücke schneiden. Mit Apfelsaft, 250 ml Wasser, Zimtstangen und Zucker aufkochen. Quitten mit dem Zitronensaft zum Sud geben, aufkochen und zugedeckt 8 – 10 Minuten kochen.
Quelle
Essen und Trinken
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Kommentare
Kochen mit Diana
Ah...Kaiserschmarrn...eines meiner liebsten österreichischen Nachspeise. Mit Quittenkompott habe ich es noch nie gegessen, schmeckt aber genauso lecker wie mit Pflaumenkompott. LG, Diana
Kirsten
antwortet Kochen mit Diana
Liebe Diana, oh schön, noch eine Kaiserschmarrn-Liebhaberin! Ich mag glaube ich fast alle österreichischen Nachspeisen, aber den Kaiserschmarrn finde ich noch am einfachsten nachzumachen ;-) Mit […] weiterlesenLiebe Diana, oh schön, noch eine Kaiserschmarrn-Liebhaberin! Ich mag glaube ich fast alle österreichischen Nachspeisen, aber den Kaiserschmarrn finde ich noch am einfachsten nachzumachen ;-) Mit Quittenkompott war es für mich auch eine Premiere, ich hab es sonst auch immer mit Pflaume gegessen, aber die Quitten waren nun mal da und mussten weg... war jedenfalls kein Fehler! Liebe Grüße, Kirsten zusammenfassen