Ich mag frühstücken ja total gerne – wenn es nur nicht meistens zu einer für mich so gänzlich ungünstigen Tageszeit stattfinden würde! Denn offen gestanden bin ich ein ziemlicher Morgenmuffel, oder anders gesagt, denn wir wollen ja positiv denken: eine richtige Nachteule. Eine, die morgens bis zur wirklich aller-aller-allerletzten Minute liegen bleibt, auch wenn das bedeutet, anschließend mit feuchten Haaren und rudimentärem Make-Up aus dem Haus rennen und sich süffisante Kommentare der Kollegen anhören zu müssen (Hey, dafür laufe ich im Büro zur Hochform auf, wenn ihr schon daheim auf der Couch liegt! Ernsthaft jetzt!). Eine, die sich jede Nacht weit nach Mitternacht denkt: Wie jetzt, schlafen gehen? Wo ich doch grad so schön wach geworden bin! Und eine, die vor dem späten Vormittag einfach partout keinen Hunger hat. Dabei bin ich eigentlich ein großer Fan eines leckeren Frühstücks, und habe mir jahrelang gedacht: Mit ein bisschen Disziplin muss das doch zu machen sein, morgens mal 20 Min. eher aufzustehen und ordentlich zu frühstücken. Kriegt ja jeder andere auch hin, warum also ich nicht. Aber was ich auch versucht habe: Jede Menge Leckereien einkaufen, abends liebevoll Sandwiches anrichten, Obst schnippeln, Joghurt-Shakes mixen, es hilft nichts… Mittlerweile habe ich mich arrangiert und frühstücke wochentags gegen 12 Uhr. Die anderen nennen es halt Mittagspause 😉
Am Wochenende aber, wenn das Frühstück zu auch für mich akzeptablen Zeiten stattfinden kann (also nach 13 Uhr…), betreibe ich gern etwas mehr Aufwand, um je nach Lust und Laune Pancakes, French Toast, Omelettes, Baked Beans, Sandwiches mit gegrilltem Käse oder was auch immer einem Leckeres einfallen könnte, zuzubereiten. Heute stand mir der Sinn nach einem britischen Klassiker und so habe ich wunderbare und auch recht fix zubereitete Cranberry-Scones gebacken, die es anschließend noch lauwarm mit Butter und Erdbeer-Rhabarber-Marmelade bestrichen gab. Die Scones haben so gar nichts gemeinsam mit den brettharten Ziegelsteinen gleichen Namens, die ich früher mal im Englisch-Unterricht kennengelernt hatte und daraus für mich abgeleitet hatte, dass die Briten doch wohl spinnen müssen und Scones definitiv nicht mein Ding sind. Zum Glück habe ich mich dann im letzten Jahr bereits an die Birnen-Mandel-Scones mit Karamellsirup gewagt und weiß seitdem, dass es – wie bei so vielem – auch bei Scones sehr auf die Zubereitung ankommt, wobei zwischen fluffig und Ziegelstein allerdings manchmal nur einige Minuten liegen… Auch die heutigen Cranberry-Scones gehörten aber eindeutig zur fluffig-saftigen Kategorie, waren nicht zu süß (mithin also beste Basis für süße Marmelade) und damit perfekt für ein schönes Sonntagsfrühstück 🙂
für sechs Stück (ausreichend für 2-3 Personen)
Teig
200g Mehl
3 EL Vanillezucker
1 1/2 TL Backpulver
1/2 TL feines Meersalz
60g kalte Butter
140 ml Milch
Außerdem
50g getrocknete Cranberrys (oder Rosinen oder Sauerkirschen)
1 Eigelb
1 EL Milch
Mehl zum Arbeiten
Backofen auf 220 Grad (Umluft 200 Grad) vorheizen). Ein Backblech mit Backpapier belegen. Für den Teig Mehl, Vanillezucker, Backpulver und Salz in einer großen Schüssel gut vermischen. Dann die Butter in kleinen Würfeln zugeben und zügig mit den Fingern ins Mehl einarbeiten, bis die Butterstückchen nur noch maximal Erbsengröße haben. Dann die Milch zugebn und alles mit einem Kochlöffel gerade so lange verrühren, bis sich ein klebriger Teigkloß gebildet hat.
Den Teigkloß auf die bemehlte Arbeitsfläche geben, großzügig mit Mehl bestäuben und kurz durchkneten. Dann mit den Händen zu einem ca. 2 cm hohen Kreis auseinander drücken, die Cranberrys darauf streuen und den Teig einmal zusammenfalten. Dann wieder zu einem ca. 3 cm hohen Kreis auseinander drücken. Diesen mit dem Messer in 6 “Tortenstücke” teilen und diese aufs Backblech setzen. Eigelb und restliche Milch verrühren und die Scones damit bestreichen, dann im Ofen (Mitte) ca. 13-15 Min. goldbraun backen.
Aus dem Ofen nehmen und am besten noch lauwarm mit Butter, Clotted Cream oder Marmelade bestrichen servieren.
Quelle
Nicole Stich: Sweets
Kommentare
Sylvia
Dein Wochenendfrühstück nehme ich sofort und zwar alles der Reihe nach - nur vielleicht ein kleines bisschen früher - bis 13.00 Uhr bin ich leider […] weiterlesenDein Wochenendfrühstück nehme ich sofort und zwar alles der Reihe nach - nur vielleicht ein kleines bisschen früher - bis 13.00 Uhr bin ich leider schon fast verhungert und glänze mit dementsprechend schlechter Laune ;-) Aber ich finds ja faszinierend wie unterschiedlich die Gewohnheiten sind, besonders beim Frühstück. Ich freue mich aber auch jetzt schon aufs nächste Wochenende und aufs nächste Frühstück. Die Idee mit den Scones finde ich großartig, ich habe schon zu lange keine mehr gegessen - vielen Dank für die Inspiration! Liebe Grüße Sylvia zusammenfassen
Kirsten
antwortet Sylvia
Liebe Sylvia,für Dich würde ich sogar eine Ausnahme machen und all die Köstlichkeiten etwas eher auftischen - schlechte Laune wollen wir keinesfalls riskieren ;-) Ja […] weiterlesenLiebe Sylvia,für Dich würde ich sogar eine Ausnahme machen und all die Köstlichkeiten etwas eher auftischen - schlechte Laune wollen wir keinesfalls riskieren ;-) Ja stimmt, Frühstücksgewohnheiten sind echt total interessant, da hat echt jeder so seine Eigenheiten. In jedem Fall geht aber nichts über ein schönes ausgedehntes Sonntagsfrühstück, ob nun wirklich früh oder zur Mittagszeit ^^ Bei mir stehen die Chancen gut, dass es nächstes WE Dein Frühstück von gestern gibt, nach den Scones steht mir beim nächsten Mal wohl wieder der Sinn nach was Herzhaftem und der Lachs hat mich gleich so angelacht bei Dir :-)Liebe Grüße,Kirsten zusammenfassen