Supper Club “Kochen & Freunde” in Erfurt

Was war das letzten Samstag für ein wunderschöner Tag! Gerade jetzt im Herbst, wo das graue Wetter nicht immer für gute Laune sorgt, bin ich noch mehr als sonst auf der Suche nach schönen Momenten und genieße diese ausgiebig. Und dieser letzte Samstag, der hielt so einige tolle Momente für mich bereit. Ich war nämlich zum ersten Mal zu Gast bei einem Supper Club, ausgerichtet von Meeta von What’s for lunch, honey? und ihrer Co-Organisatorin Kerstin. Noch dazu fand das Event in Erfurt statt, wo ich schon ewig mal wieder hinwollte. Denn in der schönen Landeshauptstadt Thüringens habe ich während meines Studiums von 2008 bis 2011 gewohnt, war jetzt jedoch schon ziemlich lange nicht mehr dort gewesen. Außerdem hatte ich mir schon seit längerem vorgenommen, meinem Freund, der Erfurt noch gar nicht kannte, die Stadt zu zeigen. Das ließ sich alles am letzten Samstag wunderbar verbinden…

Ein Stadtbummel durch Erfurt

Wir kamen am Mittag in Erfurt an und hatten noch einige Stunden Zeit für einen gemütlichen Stadtbummel, bevor Meeta und Kerstin uns zum Supper Club erwarteten. Also sind wir eine große Runde durch die Altstadt gebummelt, haben das mittelalterliche Flair der kleinen Gassen mit den vielen Fachwerkhäusern sowie die Ruhe an den zahlreichen Flussarmen der Gera, die sich durch die Stadt ziehen, genossen. Dabei durften natürlich die Erfurt-Highlights nicht fehlen, z.B. die Krämerbrücke – die einzige bebaute Brücke nördlich der Alpen -, der Fischmarkt mit seinen detailreich verzierten Gebäuden und der Domplatz mit dem beeindruckenden Panorama aus Dom und Severi-Kirche.

Und selbstverständlich führte uns unser Weg auch ins Werkstattcafé sowie den Werkstattladen der Goldhelm-Schokoladenmanufaktur, wo wir köstliche Haselnuss-Nougat-Torte und weiße Schokoladentarte mit Johannisbeeren gegessen und ordentlich für zuhause eingekauft haben…

Auf zum Supper Club

Inzwischen wurde es langsam dunkel in Erfurt, es ging auf 17 Uhr zu – den Startzeitpunkt des Supper Clubs! Grund für den für ein Abendessen recht frühen Start: Geplant ist, dass wir zusammen kochen und dass Meeta uns mit einigen Tipps zu den Themen Foodstyling und -fotografie versorgt. Gespannt biegen wir von der Schlösserstraße aus in einen unscheinbaren Hinterhof, in dem sich das Seminar- und Yoga-Zentrum Draufblick befindet. Ganz oben unter dem Dach erwarten uns bereits unsere beiden sympathischen Gastgeberinnen und die anderen ca. 15 Gäste. Einige kennen sich bereits untereinander, wir als Nicht-Thüringer sind da zunächst außen vor, aber Kontakte knüpft man beim gemeinsamen Kochen und Essen sehr schnell. Und auch die Foodblogger-Fraktion ist nicht nur mit Meeta und mir vertreten: Auch Petra von Obers trifft Sahne ist vor Ort. Ihren Blog kannte ich bereits flüchtig, hatte sie jedoch anhand des Blognamens vorschnell gedanklich nach Österreich sortiert – tatsächlich kommt sie aus Weimar. Es ist immer wieder schön, andere Blogger kennenzulernen und sich auszutauschen, und so habe ich mich über das Zusammentreffen mit Petra sehr gefreut!

Die Location: Festliche Tafel und kreatives Küchenchaos

Unsere Location im Seminar- und Yoga-Zentrum Draufblick besteht aus einem größeren Raum, in dem Meeta und Kerstin bereits eine wunderschöne Tafel gedeckt haben, sowie einer angrenzenden, geräumigen und gut ausgestatteten Küche. Die Dekoration der Tafel mit Kerzen, Blumen und schönen Gegenständen ist genau so liebevoll gemacht, wie man es erwarten würde, wenn man die Bilder auf Meetas Blog betrachtet. Die Liebe zum Detail sieht man an den schön geschriebenen Tischkärtchen, aber auch an den Gastgeschenken – für jeden Gast gibt es ein Gläschen Za’atar-Gewürzmischung sowie ein Stück türkischen Honig mit Pistazien.

In der Küche hingegen werfen bereits große Ereignisse ihre Schatten voraus: Kiloweise frisches, buntes Gemüse ist auf den Tischen und Arbeitsplatten aufgebaut, Kürbis und Rote Bete wurden bereits vor unserer Ankunft im Ofen gebacken, in zahlreichen Schüsseln und Döschen stehen orientalische Gewürze und weitere typische Zutaten wie Tahin und getrocknete Berberitze bereit. Ganz klar: Heute Abend wird exotisch gekocht!

Die Kamera im Anschlag…

Bevor wir uns die Schürzen umbinden und zu den Messern greifen, stehen jedoch zunächst Meeta und ihre Expertise als Foodstylistin und -Fotografin im Mittelpunkt. Sie zeigt uns, wie man optisch an sich sehr unspektakulären Milchreis schön anrichtet – in hübschen Gläsern und dekoriert mit Apfelkompott und Granola. Außerdem weißt sie darauf hin, wie wichtig gutes Licht beim Fotografieren ist, erklärt, wie das Gericht am besten zur Lichtquelle positioniert sein sollte, und gibt beim Styling Tipps dafür, wie man Accessoires auswählt, die von Farbe und Textur her gut zum Essen passen.

Natürlich fotografieren wir anschließend auch – da es draußen schon dunkel ist, nutzen wir dafür eine würfelförmige Lightbox, mit der wir gute Ergebnisse erzielen. Insgesamt war es sehr spannend, Meeta einmal “bei der Arbeit zuzusehen”, auch wenn der kleine Workshop aufgrund der Kürze der Zeit natürlich nicht sehr in die Tiefe gehen konnte. Wenn ihr euch für mehr Styling- und Fotografie-Tipps interessiert, dann schaut doch mal in meinen Beitrag zum Foodblogday 2016 in Berlin, wo ich das Glück hatte, einen mehrstündigen Workshop mit Aurélie von Französisch kochen besuchen zu können. Insgesamt hat sich bei mir in den letzten zwei Jahren in Bezug auf meine Food-Fotografie schon einiges getan – was genau, könnt ihr in diesem Beitrag zu meiner Fotografie-Entwicklung nachlesen, der letztes Jahr anlässlich eines Blog-Events entstanden ist.

An die Töpfe, fertig, los!

Nun wird es aber Zeit, erst einmal die Kamera aus der Hand zu legen und zum Küchenmesser zu greifen, denn es gibt noch viel zu tun! Für unser Menü wollen wir zunächst mehrere kleine Mezze vorbereiten, also Vorspeisen, die der traditionellen orientalischen bzw. persischen Küche entstammen – Meetas Wurzeln entsprechend sind jedoch auch ein paar indische Einschläge dabei. Beim Hauptgericht hingegen wird es dann fernöstlich. Das stand im Detail auf dem Speiseplan:

  • Gözleme mit einer Füllung aus Spinat, Mangold, Halloumi und Koriander
  • Cannellini-Bohnen-Püree mit sautierten Pilzen und Za’atar
  • In Kurkuma und Knoblauch gerösteter Blumenkohl mit jungem Spinat
  • Kürbis-Hummus mit Za’atar
  • Moutabel (Rote-Bete-Creme mit Tahini und gerösteter Orangenschale)
  • Reisnudeln mit Chili-Zitronengras-Gemüse und Kokossauce

Jetzt ging es in der Küche hoch her, bis sich alle Köche an ihren Stationen sortiert und alle Zutaten und Gerätschaften zur Verfügung hatten. Dann wich der kleine Anflug von Hektik einer konzentrierten Geschäftigkeit – überall wird geschnippelt, gerührt, geknetet, püriert und gebraten. Unsere Gruppe ist zuständig für den Kürbis-Hummus, der mit reichlich Tahin, Zitronensaft, Kreuzkümmel und Za’atar abgeschmeckt und mit Kürbiskernen und schwarzem Sesam garniert wird. Außerdem schnippeln wir noch das Gemüse für die Reisnudeln und bereiten die Kokossauce vor.

Auch bei den anderen Gruppen tut sich Spannendes: Besonders fasziniert sind sicher alle vom Füllen, Falten und Braten der Gözleme, und ich finde, dabei sind sehr schöne Fotos entstanden…

Jetzt haben wir uns ein gutes Essen verdient…

Ein bisschen geschafft, aber glücklich tragen wir die fertig zubereiteten Speisen nach drüben zur langen Tafel. Endlich die Schürzen ablegen, sich setzen, an einem Glas Wein nippen und sich auf die vielen köstlichen Gerichte freuen! Ich probiere alle Mezze bis auf die Gözleme, die zwar köstlich aussehen, aber für mich als Spinat- und Mangold-Verächterin leider nichts sind… Alles andere schmeckt sehr gut, die Gerichte sind raffiniert gewürzt und verbreiten geschmacklich den Zauber von 1001 Nacht. Einzig vermisse ich ein wenig eine etwas “herzhaftere” Komponente, diese wären aber wohl die Gözleme mit der salzigen Halloumi-Füllung gewesen, die ich leider nicht essen kann. Dennoch eine sehr gelungene Geschmacksreise quer durch den Orient bis hin zum indischen Subkontinent!

Leider haben wir, nachdem wir uns so ausgiebig an den Mezze gelabt haben, alle kaum noch Platz für das Hauptgericht, die Reisnudeln. Wie gut, dass Meeta und Kerstin diese wohlweislich in Take-away-Boxen servieren, so dass wir die Reste ganz einfach mitnehmen können 🙂 Zum Abschluss reicht Meeta noch köstliche Energy-Balls auf Dattelbasis, in dunkle Schokolade getaucht und mit Pistazien, Kokos oder Sesam verziert. Wäre ich nicht schon so satt, hätte ich wohl alle allein aufgegessen!

Und so geht ein schöner Abend zu Ende, an dem wir uns an gutem Essen und gemeinsamem Kochen erfreut, angeregte Gespräche geführt und viel gelacht haben. Beschwingt machen wir uns auf den Heimweg und denken noch lange an die vielen schönen Momente, die uns dieser Tag in Erfurt beschert hat. Der Supper Club von Meeta und Kerstin soll jetzt übrigens in Serie gehen – wenn ihr also in Thüringen seid und Gelegenheit habt, eines ihrer Events zu besuchen, dann macht das unbedingt, es lohnt sich! Auch wir sind künftig sicher gern mal wieder dabei 🙂

*Dieser Beitrag gibt meine persönliche Meinung wieder und ist nicht von den genannten Unternehmen und Veranstaltungen gesponsert worden. Die Tickets für den Supper Club haben wir privat gebucht und bezahlt.

**Ein Teil der Fotos stammt von meinem Freund, der auf On The Road Again über Reisen und Autos bloggt. Schaut doch mal bei ihm vorbei!

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Kommentare

  • Diana

    17. November 2017 at 20:12
    antworten

    Liebe Kirsten, es macht immer Spaß solche Beiträge zu lesen. Solche Supper Clubs sind was tolles! Und da auch noch ein paar Tipps & Tricks […] weiterlesenLiebe Kirsten, es macht immer Spaß solche Beiträge zu lesen. Solche Supper Clubs sind was tolles! Und da auch noch ein paar Tipps & Tricks vom Profi bezüglich Food-Fotografie und Styling...nicht schlecht! LG, Diana zusammenfassen

    • Kirsten
      antwortet Diana

      18. November 2017 at 19:26
      antworten

      Liebe Diana, ich freu mich total, dass dir auch solche Beiträge gefallen :-) Manchmal habe ich bei sowas Angst, dass es dann nur die (recht wenigen) […] weiterlesenLiebe Diana, ich freu mich total, dass dir auch solche Beiträge gefallen :-) Manchmal habe ich bei sowas Angst, dass es dann nur die (recht wenigen) Personen interessiert, die ebenfalls bei dem Event waren. Daher ist es umso schöner zu hören, dass der Beitrag auch gelungen ist und einen Mehrwert bietet, wenn man nicht dabei war. Und ja, das war ja der erste Supper Club, den ich besucht habe, und ich fand es richtig toll und würde jederzeit wieder zu einem solchen Event gehen :-) Liebe Grüße, Kirsten zusammenfassen

    • Diana
      antwortet Kirsten

      20. November 2017 at 12:21
      antworten

      Also ich lese gerne solche Berichte. Bei einem Supper Club war ich nicht...aber bei ein paar Kochkurse...nach dem gemeinsamen Kochen wurde dann gemeinsam gegessen. Ist […] weiterlesenAlso ich lese gerne solche Berichte. Bei einem Supper Club war ich nicht...aber bei ein paar Kochkurse...nach dem gemeinsamen Kochen wurde dann gemeinsam gegessen. Ist irgendwie gleich, oder? zusammenfassen

    • Kirsten
      antwortet Diana

      21. November 2017 at 20:26
      antworten

      Das freut mich sehr :-) Und ja, in der Hinsicht sind sich Kochkurse und der Supper Club, bei dem ich war, schon ziemlich ähnlich. Ich […] weiterlesenDas freut mich sehr :-) Und ja, in der Hinsicht sind sich Kochkurse und der Supper Club, bei dem ich war, schon ziemlich ähnlich. Ich glaube aber, nicht bei allen Supper Clubs wird gemeinsam gekocht. Aber so erfahren bin ich in der Materie noch nicht, da muss ich erst noch ein paar mehr besuchen ;-) zusammenfassen

  • Meeta

    15. November 2017 at 14:26
    antworten

    Awesome! Just loved having you and Robert there with us! It was a pleasure and honor that you made your way to Erfurt all the […] weiterlesenAwesome! Just loved having you and Robert there with us! It was a pleasure and honor that you made your way to Erfurt all the way from Dresden. The images bring back the great memories. We hope we will see you again at one of our future events! zusammenfassen

    • Kirsten
      antwortet Meeta

      15. November 2017 at 16:33
      antworten

      Liebe Meeta, vielen Dank für deine netten Worte und natürlich für den schönen Abend, der uns in so guter Erinnerung geblieben ist! Es hat unheimlich Spaß […] weiterlesenLiebe Meeta, vielen Dank für deine netten Worte und natürlich für den schönen Abend, der uns in so guter Erinnerung geblieben ist! Es hat unheimlich Spaß gemacht, sich im Nachgang die Fotos anzuschauen und einen Beitrag darüber zu schreiben :-) Auch wir sind schon gespannt, was ihr zukünftig auf die Beine stellt, und freuen uns, wenn sich mal wieder eine Gelegenheit ergibt, dabei zu sein. Liebe Grüße, Kirsten zusammenfassen

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