Klar, an Ostern gehören Eier zum Frühstück ganz einfach dazu – ob nun gekocht, als Spiegelei, Rührei oder Omelette. Etwas ausgefallener und besonders elegant finde ich pochierte Eier, die ohne Schale in heißem Wasser knapp unter dem Siedepunkt gar ziehen, bis das Eiweiß gerade so fest, das Eigelb aber noch herrlich wachsweich und flüssig ist. Es hält sich jedoch das Gerücht, dass pochierte Eier schwierig zu machen sind und häufig misslingen – und ehrlich gesagt habe auch ich das bis vor Kurzem gedacht und mich nicht selbst ans Pochieren getraut. Zum Glück habe ich durch einen wunderbaren Kochkurs (von dem ich bald genauer berichten werde) gelernt, wie einfach das Pochieren eigentlich geht und dass es, wenn man ein paar Handgriffe beachtet, auch immer gelingt. Ich habe es nach dieser Vorgehensweise nun schon ein paar Mal zuhause ausprobiert und war jedes Mal mit dem Ergebnis absolut zufrieden. Damit auch ihr an Ostern in den Genuss perfekt pochierter Eier kommt, kommt hier mein kleines Tutorial:
- Du brauchst: ganz frische Eier, Weißweinessig, einen großen Topf, eine Schöpfkelle, einen Schneebesen und eine Schaumkelle
- Du kannst immer nur ein Ei auf einmal im Topf zubereiten. Willst Du mehrere Eier zubereiten und gleichzeitig servieren, kannst du parallel in mehreren Töpfen arbeiten. Dadurch sind der Menge an pochierten Eiern aber natürliche Grenzen gesetzt – diese Art, Eier zuzubereiten, ist also eher was für das kleine gemütliche Frühstück mit bis zu vier Personen als für den Osterbrunch mit großer Gästeschar.
- Wichtig ist es, wirklich einen großen Topf zu verwenden (drei Liter Fassungsvermögen), auch wenn immer nur ein Ei in den Topf wandert.
- Du füllst den Topf nun mit Wasser (ca. 1,5 – 2 Liter) und gibst einen Esslöffel Weißweinessig hinzu – nicht mehr, da das Ei bei zuviel Essig leicht ausflockt.
- Anschließend kommt der Topf auf den Herd und das Wasser wird erhitzt, bis es knapp vorm Kochen ist – es dürfen allerhöchstens minimale Bläschen aufsteigen, das Wasser darf jedoch auf keinen Fall kochen, da das Ei beim Hineingleiten sonst sofort kaputt gehen würde. Wenn Du das Wasser soweit erhitzt hast, dreh die Hitze des Herds klein und halte das Wasser auf dieser Temperatur.
- Wenn nun alles bereit ist, schlägst Du das Ei in die Schöpfkelle auf. Das geht am besten, wenn Du die Schöpfkelle irgendwo anlehnst bzw. festklemmst, so dass sie einigermaßen aufrecht steht und das Ei nicht herauslaufen kann.
- Nun machst Du Dich bereit für den entscheidenden Schritt: Du wappnest Dich mit Schneebesen in einer und Schöpfkelle samt Ei in der anderen Hand und begibst Dich zum Topf.
- Mit dem Schneebesen rührst Du nun beherzt kreisförmig im Topf, bis im Wasser ein Strudel entsteht.
- Nun hörst Du auf zu rühren und lässt sofort das Ei aus der Schöpfkelle in die Mitte des Strudels gleiten. Fertig! Ab nun musst Du eigentlich gar nichts mehr tun, denn die Wasserbewegung des Strudels sorgt dafür, dass sich das Eiweiß um das Eigelb legt und ein perfekt geformtes pochiertes Ei entsteht. In manchen Rezepten liest man, man müsse mit einem Löffel das Eiweiß um das Eigelb herum “löffeln” – das kannst Du Dir bei dieser Methode getrost sparen.
- Irgendwann hält der Strudel an, das ist ok und Du musst dennoch nichts tun. Nun sollte sich nämlich das Eiweiß bereits ums Eigelb geschlossen haben. Das Ei liegt nun am Boden des Topfes und muss nur noch einige Minuten garziehen. Wie lange, bestimmst Du – ich mag mein Ei am liebsten nach ca. 5 Minuten.
- Um zu probieren, wie fest das Ei ist, löst Du es vorsichtig mit der Schaumkelle vom Topfboden, hebst es heraus und wackelst leicht hin und her – wenn es nur noch leicht wabbelt, ist es fertig. Dann ein bisschen auf Küchenpapier abtropfen lassen und anschließend gleich servieren.
- Das pochierte Ei schmeckt mir besonders gut mit Avocado, Fleur de Sel und frischen Kräutern auf Toast. Es passt aber auch super zu knusprigem Bacon, zu Räucherlachs, und angeblich schmeckt es auch als Egg Benedict mit Blattspinat und Sauce Hollandaise (auch wenn mir Spinat nicht auf den Teller kommt). Aber auch Suppen, Salaten und Gemüsegerichten (ich denke da z.B. an grünen Spargel aus dem Ofen) könnt ihr mit einem pochierten Ei ganz leicht einen eleganten Touch verleihen.
Viel Spaß beim Ausprobieren und frohe Ostern!
Quelle
eigenes Rezept
Kommentare
Sarah B.
Hallo Kirsten,danke für die Anleitung. Ein pochiertes Ei steht bei mir schon so unglaublich lang auf der To-Do-Liste, und ich hab es dennoch nie gemacht […] weiterlesenHallo Kirsten,danke für die Anleitung. Ein pochiertes Ei steht bei mir schon so unglaublich lang auf der To-Do-Liste, und ich hab es dennoch nie gemacht bisher. Mit deiner Anleitung bekomme ich richtig Lust, es auszuprobieren. Am besten zum Frühstück mit Avocadotoast und Fleur de Sel, klingt spitze! Du hörst von mir, was das pochierte Ei angeht!Gruss,Sarah zusammenfassen
Kirsten
antwortet Sarah B.
Liebe Sarah,oh ja, diese "Dauergäste" auf der kulinarischen To do-Liste kenne ich auch ;-) Freut mich sehr, dass meine Anleitung dir Lust zum Ausprobieren macht! […] weiterlesenLiebe Sarah,oh ja, diese "Dauergäste" auf der kulinarischen To do-Liste kenne ich auch ;-) Freut mich sehr, dass meine Anleitung dir Lust zum Ausprobieren macht! Ich hoffe, dass es auch bei gut klappt und freu mich schon auf Feedback nach deinem Pochier-Versuch.Liebe Grüße,Kirsten zusammenfassen
Sarah B.
antwortet Sarah B.
Liebe Kirsten, das Feedback wird es geben.Sag mal, zu deinem Kohlrabischnitzel mit Käse und Ajvar. Ist das nicht auseinandergefallen? Das klang so gut, als du […] weiterlesenLiebe Kirsten, das Feedback wird es geben.Sag mal, zu deinem Kohlrabischnitzel mit Käse und Ajvar. Ist das nicht auseinandergefallen? Das klang so gut, als du mal davon geschrieben hast. Ich hab nur diesbezüglich ein wenig Angst (hab es noch nicht probiert).Gruss,Sarah zusammenfassen
Kirsten
antwortet Sarah B.
Liebe Sarah,also das Kohlrabischnitzel hat gut zusammengehalten (ich hatte auch vorher etwas Angst) :-) Der schmelzende Käse entwickelt glaub ich genug "Klebekraft". Beim Panieren und […] weiterlesenLiebe Sarah,also das Kohlrabischnitzel hat gut zusammengehalten (ich hatte auch vorher etwas Angst) :-) Der schmelzende Käse entwickelt glaub ich genug "Klebekraft". Beim Panieren und Wenden etwas vorsichtiger zu sein kann nicht schaden, aber eigentlich war das keine wacklige Angelegenheit...Liebe Grüße & viel Spaß beim Ausprobieren!Kirsten zusammenfassen