Eigentlich wollten wir uns an diesem Wochenende ins Gedränge stürzen zum Zwiebelmarkt nach Weimar fahren. Doch eine dicke fette Erkältung, die sich mein Freund eingefangen hatte, machte unsere Pläne zunichte. So saß er dann mehr oder weniger missmutig hier, zwischen Medikamenten und heißer Zitrone, und bedauerte, dass er nun dieses Wochenende keinen Speckkuchen zu essen bekäme.
Und was macht man als gute Freundin und fürsorgliche Teilzeit-Krankenschwester? Genau, man macht sich auf die Suche nach Ersatz. Mit der genauen Beschaffenheit des Zwiebelmarkt-Speckkuchens kenne ich mich nicht aus, denn trotz mittlerweile zwei Jahren in Thüringen war ich noch nie da. Ich hab mir aber gedacht, dass aus meinem Rezept-Repertoire wahrscheinlich eine Quiche Lorraine dem Speckkuchen am nächsten kommen dürfte.
Dieses Mal habe ich mich an ein Rezept aus dem Buch Tartes & Quiches – Süße & herzhafte Rezepte gehalten, das ich mir erst vor Kurzem bei Tortissimo in Leipzig gekauft habe. Leider ist das Buch jedoch inzwischen bei vielen Anbietern vergriffen und bei Tortissimo habe seinerzeit ich das letzte Exemplar erstanden ;o) Auch beim Mürbeteig habe ich mich ans Rezept gehalten, welches die Zugabe eines Eigelbs vorsieht. Eigelb habe ich noch nie in meinen Mürbeteig gemacht, es soll wohl dafür sorgen, dass insbesondere Rand besonders knusprig wird. Mit dem Ergebnis waren wir sehr zufrieden 🙂
Da die Quiche schon recht mächtig ist, sollte man unbedingt einen erfrischenden Salat dazu servieren (auch wenn mein Freund Salatmuffel ist… für mich gehört es aber dazu!). Ach und dass meine Quiche so flach ist, liegt daran, dass ich Rezepte manchmal nicht richtig lese und ein Rezept für eine 20-Zentimeter- in einer 28-Zentimeter-Form backe…
Rezept
für eine Quicheform (20 cm)
200g Mehl
1 Prise Salz
100g Butter
1 Eigelb
evtl. einige EL eiskaltes Wasser (war bei mir nicht nötig)
Belag
175g durchwachsener Räucherspeck ohne Schwarte
250g Sahne
2 Eier
geriebene Muskatnuss
Salz, Pfeffer
Mehl und Salz in eine Schüssel geben, die kleingewürfelte Butter zugeben und alles verreiben, bis die Mischung bröselig wird. Das Eigelb zugeben, weiter kneten. Sollte noch kein fester Teig entstehen, dann noch 2-3 EL eiskaltes Wasser zugeben und weiter kneten. Wasser nach und nach zugeben und nur soviel, wie nötig ist, damit ein fester Teig entsteht!
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und in die ungefettete Tarte- oder Springform legen (oder wie ich Ausrollmuffel irgendwie in die Form bringen und dort breit drücken… ;o)) und 30 Minuten lang kalt stellen.
In der Zwischenzeit den Ofen auf 200 Grad vorheizen. Den Speck in kleine Würfel schneiden und in einer Pfanne ohne Fett knusprig braten. Die beiden Eier verquirlen, Sahne zugeben und alles verrühren. Mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen. (Vor allem mit dem Salz sparsam sein, der Speck ist schon sehr salzig!)
Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen, mit Backpapier belegen, mit Hülsenfrüchten beschweren und 15 Minuten blind backen. Dann Backpapier und Hülsenfrüchte entfernen und Teig noch mal 10 Minuten backen.
Die Hitze des Ofens auf 180 Grad reduzieren. Den Speck auf dem Boden verteilen, die Sauce darüber gießen und die Quiche für noch mal ca. 30-35 Minuten in den Ofen schieben, bis der Belag gestockt und die Quiche goldbraun ist. Man kann sie dann sowohl warm als auch kalt servieren.
Kommentare
Anonym
Oh ja, war lecker so ne Kitsche.Gruß Hendrik