Ja, ich weiß. Zwiebelkuchen ist ein Herbstklassiker, und mittlerweile haben wir Winter. Ich bin dieses Jahr ein bisschen spät dran mit meinem Rezept. Nun könnte ich zu meiner Verteidigung vorbringen, dass ich den Zwiebelkuchen ja immerhin, wie es sich gehört, im Oktober gebacken habe, jedoch bisher nicht dazu gekommen bin, ihn zu bloggen, weil immer andere Rezepte dringender waren. Oder ich könnte sagen, dass es Zwiebeln ja wohl das ganze Jahr über zu kaufen gibt. Oder dass wir zwar meteorologisch gesehen Winter haben, die Temperaturen aber eher an Herbst erinnern. Aber eigentlich sind die ganzen Ausreden auch egal. Denn: Zwiebelkuchen schmeckt einfach verdammt gut, und im Grunde genommen ist es viel zu schade, ihn nur im Herbst zu essen! Ok, die Federweißer-Saison, also die Zeit des klassischen Getränks zum Zwiebelkuchen, ist nun vorüber. Aber hey, er schmeckt ja auch mit “normalem”, spritzigem Weißwein. Oder mit Cidre. Oder mit einem herzhaften Bier. Oder, oder, oder…
Auf dem Blog finden sich bereits zwei Zwiebelkuchen-Rezepte und heute kommt nun Nummer 3 hinzu. Doppelungen gibt es jedoch ganz und gar nicht, denn alle drei Zwiebelkuchen sind gänzlich verschieden. 2011 habe ich eine Pissaladière, den provenzalischen Zwiebelkuchen, ausprobiert. Er besteht aus einem pizzateig-ähnlichen Hefeteig und wird mit einer süßlichen Zwiebelmarmelade mit Safran und Honig bestrichen. Verfeinert werden kann er je nach Lust und Laune mit schwarzen Oliven und/oder Sardellen und/oder Ziegenfrischkäse. 2012 gab es dann einen klassischen Zwiebelkuchen vom Blech mit Hefeteig als “Unterlage” und Speck oben drauf. Dieses Mal bin ich zwar auch eher klassisch unterwegs mit Zwiebeln und Schinken, aber der Kuchen wird nicht flach auf dem Blech, sondern schön hoch in einer Springform gebacken und bekommt eine saftige Eier-Sahne-Füllung. Außerdem enthält der Teig Vollkornmehl und Dinkelmehl, was ihm eine schöne Farbe und einen richtig herzhaften Geschmack verleiht.
Gefunden habe ich das Rezept auf dem Blog Fräulein M. kocht! und kann es nur uneingeschränkt weiterempfehlen. Der Boden knusprig, die Füllung saftig und fluffig und insgesamt richtig schön würzig und aromatisch. Wäre ich nicht beim Zwiebelschneiden so eine absolute Heulsuse, bei mir wäre viel häufiger Zwiebelkuchenzeit 🙂 Wie fast alle Zwiebelkuchen serviert man auch dieses Exemplar am besten mit einem erfrischenden grünen Salat.
Wie bereitet ihr Zwiebelkuchen am liebsten zu?
für eine Springform (26 cm Durchmesser)
für den Teig
150g Dinkelmehl
100g Vollkorn-Weizenmehl
125g Quark
5 EL Öl
5 EL Milch
1 TL Backpulver
1 ordentliche Prise Salz
für den Belag
600g Zwiebeln
100g Kochschinken
150 ml Sahne
2 Eier, Gr. L
1 TL Paprikapulver
1 TL Majoran, getrocknet
1 gute Prise Muskatnuss, gerieben
Die Mehlsorten in eine Schüssel sieben und mit Quark, Öl, Milch, Backpulver und Salz gründlich verkneten. Zu einer Kugel formen und bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank legen.
Die Zwiebeln schälen, halbieren und in Streifen schneiden, ebenso den Kochschinken. In einer großen Pfanne Öl erhitzen und die Zwiebeln bei mittlerer Hitze farblos anbraten, bis sie schön weich sind. Das dauert ca. 15-20 Minuten. Salzen und pfeffern.
Währendessen die Sahne mit den Eiern, Paprikapulver, Majoran, Muskat, Salz und Pfeffer ordentlich verrühren. Wem rohe Eier nichts ausmachen, der sollte den Guss nun kurz probieren – er darf nämlich nicht zu lasch sein. Lieber etwas Salz und Pfeffer nachgeben.
Den Ofen auf 180°C (Umluft) vorheizen. Den Teig nun ausrollen, Durchmesser ca. 28cm. Den Boden einer Springform mit Backpapier auslegen und den Rand gut mit Öl einstreichen (alternativ auch nur fetten). Teigplatte hineinlegen und am Rand leicht andrücken.
Einen kleinen Teil der Sahnemischung auf dem Teig verteilen. Nun die Zwiebeln darauf geben, möglichst gleichmäßig auslegen. Die Schinkenstreifen ebenfalls dazugeben und leicht unter die Zwiebeln mischen. Den restlichen Guss darüber verteilen. Die Form leicht rütteln und auf die Arbeitsfläche klopfen, damit er sich gründlich vermischt.
In den vorgeheizten Ofen schieben und ca. 25-30 Minuten backen.
Quelle
Fräulein M. kocht!
Kommentare
Fräulein M.
Liebe Kirsten,ui danke, für's Bescheid sagen - ich freue mich rießig, dass dir auch mein Zwiebelkuchen geschmeckt hat, sieht super aus bei dir! Deine anderen […] weiterlesenLiebe Kirsten,ui danke, für's Bescheid sagen - ich freue mich rießig, dass dir auch mein Zwiebelkuchen geschmeckt hat, sieht super aus bei dir! Deine anderen Varianten werde ich mir auch direkt mal anschauen, ein wenig Abwechslung schadet ja nie. ;-)Viele liebe Grüße,Ramona zusammenfassen
Kirsten
antwortet Fräulein M.
Hallo liebe Ramona,danke für deine lieben Worte - ja der Zwiebelkuchen war wirklich super, wenn ich dran denke, bekomme ich gleich wieder Appetit :-) Ich […] weiterlesenHallo liebe Ramona,danke für deine lieben Worte - ja der Zwiebelkuchen war wirklich super, wenn ich dran denke, bekomme ich gleich wieder Appetit :-) Ich freu mich, wenn du einen Blick auf meine anderen Rezepte wirst, vielleicht ist ja was für dich dabei, wenn das nächste Mal der Zwiebelkuchen-Appetit kommt...Liebe Grüße,Kirsten zusammenfassen