Manchmal hat man ja seltsame Anwandlungen, die man selber nicht so ganz kapiert. Eigentlich mag ich zum Beispiel Sauerkraut nicht wirklich gern. Ich esse zwar mal ein bisschen davon, wenn meine Mutter welches macht (bei jemand anderem Sauerkraut zu essen, kommt schon mal gar nicht in Frage!), aber ich reiße mich nicht wirklich darum. Und da Mama, wenn ihr liebes Kind mal nach Hause kommt, ja meistens das kocht, was man gern ist, hab ich Sauerkraut schon seit Ewigkeiten nicht mehr gegessen. Selbst was damit gekocht hab ich auch noch nie.
Wie komm’ ausgerechnet ich dann dazu, eine Sauerkrautsuppe zu kochen? Offen gestanden – keine Ahnung. Ich hab das Rezept vor Kurzem hier gesehen und hatte spontan Lust drauf. Also Sauerkraut gekauft (Premiere für mich!) und ans Werk gemacht. Mich zwischendurch gefragt, was ich da eigentlich mache. Aber, Überraschung am Ende: Die Suppe schmeckt echt richtig gut! Ein bisschen wie Papas Soljanka, nur ohne Fleisch. Genau das richtige gesunde, sättigende und wärmende Essen für blödes Herbstwetter.
Ein paar kleine Änderungen hab ich vorgenommen: Der Speck aus dem Originalrezept wurde auch bei mir weggelassen, weil ich nicht so der größte Speck-Fan bin. Paprikamark war gerade nicht zur Hand, deshalb hab ich es einfach durch mehr Tomatenmark ersetzt. Piment d’Espelette war ebenfalls nicht vorhanden, stattdessen hab ich Cayennepfeffer genommen. Und ich hab ein bisschen Zucker hinzugefügt, um die Suppe nach meinem Geschmack abzurunden.
für vier Personen
2 EL Butterschmalz
100g Speck in feinen Streifchen (Kirsten: weggelassen)
1 große Zwiebel
500g Sauerkraut
2 rote Paprika
1 EL Paprikamark (Kirsten: weggelassen, stattdessen 2 EL Tomatenmark)
1 EL Tomatenmark (Kirsten: 2 EL)
1 Liter Brühe (Kirsten: Gemüsebrühe)
1 große Kartoffel, vorwiegend festkochend
150g Schmand oder saure Sahne
Salz
Pfeffer
Piment d’Espelette (Kirsten: Cayennepfeffer)
(Kirsten: zusätzlich eine Prise Zucker)
3-4 Essl. Schnittlauchröllchen
Das Sauerkraut ausdrücken und fein hacken. Die Paprikaschoten vierteln und entkernen, mit dem Sparschäler schälen (das hab ich mir erspart, ging irgendwie doof…) und in kleine Würfelchen schneiden. Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden.
Den Speck im Butterschmalz knusprig ausbraten, herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Im Bratfett die Zwiebel goldgelb anbraten, dann die Paprikawürfelchen zugeben und zuletzt das Sauerkraut mitschmoren. Tomaten- und Paprikamark gut unterrühren. Mit Brühe aufgießen und zum Kochen bringen. Alles etwa 10 Minuten garen, dann die Kartoffel hineinreiben und weitere 20 Minuten sanft köcheln. Gegebenenfalls die Flüssigkeitsmenge anpassen.
Die Suppe mit dem Schmand verrühren, mit Salz, Pfeffer und Piment d’Espelette abschmecken (sowie nach Belieben mit einer Prise Zucker). Zum Schluss die Speckwürfelchen und die Schnittlauchröllchen hinzugeben.
Quelle
Kochfrosch