Mal wieder neigt sich ein Monat dem Ende zu (man, die Zeit rast aber auch) und so wird es Zeit für einen neuen Beitrag in meiner Reihe Europa-Kochprojekt. Notiz an mich: Im nächsten Monat früher darum kümmern, damit ich mich gegen Ende nicht mit Rezeptsuche, Kochen und Bloggen hetzen muss… Nach Albanien und Bosnien ist Bulgarien bereits das dritte Balkanland in den ersten fünf Monaten des Kochprojekts, und ich muss ehrlich sagen, dass es (ohne die Küchen dieser Länder zu sehr über einen Kamm scheren zu wollen) doch sehr viele Parallelen zu geben scheint und ich mich daher in den nächsten Monaten auf etwas Abwechslung freue. Auf den Balkan kehren wir jedenfalls erst wieder in 10 Monaten, also im März nächsten Jahres, zurück…
Bulgarien verbinde ich kulinarisch bisher in erster Linie mit Schafskäse, bulgarischem Joghurt und Schopska-Salat. Diesen Salat-Klassiker aus Gurken, Tomaten, Paprika, Zwiebeln und Schafskäse gab es bereits früher bei meinen Eltern oft als Ergänzung zum Abendessen, und auch bei mir ist er (in diversen Variationen) zusammen mit Fladenbrot ein beliebtes schnelles Essen nach Feierabend. Je nach Lust, Laune und Vorratssituation wandele ich ihn ab und ersetze Zutaten z.B. durch Kichererbsen oder Mais, füge Lauchzwiebeln oder frische Kräuter hinzu, ersetze den Schafskäse durch Tunfisch oder backe den Schafskäse im Ofen und serviere den Salat als Beilage. Aufgrund dieser Vorliebe durfte der Schopska-Salat natürlich auch am bulgarischen Abend nicht fehlen, dieses Mal jedoch nicht abgewandelt, sondern in der ganz klassischen Form.
Kiopolo (gebackener Gemüsesalat) |
Aber selbstverständlich wollte ich auch noch ein Gericht ausprobieren, dass ich noch nicht kenne. Bedingung war dieses Mal, dass es möglichst vegetarisch sein sollte, denn ich hatte in den Tagen zuvor schon so viel Fleisch gegessen, dass ich keinen Appetit mehr darauf hatte. Daher hat mich Kiopolo, ein Gemüsegericht aus gebackenen Auberginen, gebackenen Paprika, Tomaten und viel Knoblauch, sofort angesprochen. Lauter Dinge, die ich total gerne mag 🙂 Eine Augenweide ist Kiopolo nicht gerade, denn durch die gebackene Aubergine sieht das Ganze doch ein wenig matschig-schleimig aus, aber der aromatische Geschmack entschädigt dafür. Serviert wird das Gericht am besten lauwarm und meist zusammen mit etwas Brot als Vorspeise. Genauso gut schmeckt es aber als Beilage zu gebratenem oder gegrilltem Fleisch oder Fisch.
für 4 Personen als Beilage
1 Gurke
1 rote Paprika
4 Tomaten
1 Zwiebel
200g Feta
Salz, Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl
Weißweinessig
Zucker
Gurke schälen, längs halbieren und in dünne Scheiben schneiden. Paprika waschen, putzen und in dünne Streifen schneiden. Tomaten waschen, je nach Größe in Viertel oder Achtel schneiden. Zwiebel schälen, halbieren und in feine Ringe schneiden. Feta erst in Scheiben schneiden, dann diese zwischen den Fingern zerkrümeln.
Alle Salatzutaten in einer großen Schüssel mischen. Mit Salz, Pfeffer, Olivenöl, Weißweinessig und etwas Zucker nach Geschmack abschmecken.
Kiopolo
für 4 Personen als Vorspeise oder Beilage
4 Auberginen
2 rote Paprika
1 Tomate
2 Knoblauchzehen
Olivenöl
Weißweinessig
Salz, Pfeffer aus der Mühle
Den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Die Auberbinen waschen und der Länge nach halbieren. Die Paprikaschoten ebenfalls waschen, halbieren, die Kerne und die weiße Haut entfernen. Auberginen und Paprika auf ein Backblech legen und ca. 40 Min. im vorgeheizten Ofen backen, bis die Auberginen weich sind und die Haut der Paprika schwarze Blasen hat. Das Gemüse aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen, dabei die Paprika mit einem feuchten Küchentuch bedecken (dann lassen sie sich leichter häuten).
Mit einem Löffel das weiche Innere aus der Aubergine lösen und in kleine Würfel schneiden, die Paprika häuten und ebenfalls in kleine Würfel schneiden, beides zusammen in eine Schüssel geben. Die Tomate kreuzweise einschneiden, kurz überbrühen, dann schälen, die Kerne entfernen und die Tomate ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken. Tomate und Knoblauch zum anderen Gemüse geben.
Gemüse gut vermischen und nach Geschmack mit Salz, Pfeffer, Olivenöl und Weißweinessig anmachen.
Kommentare
Anonym
Etwas Besseres hätte ich aus meinen Auberginen und Paprika nicht machen können! Es muss nicht immer Ratatouille sein, vielen Dank für diese Rezeptidee :)
Kirsten
antwortet Anonym
Liebe Johanna,freut mich sehr, dass auch dieses Gericht überzeugt hat und die "Balkan-Ratatouille" bei Dir so gut angekommen ist :-)Liebe Grüße,Kirsten